Ich bin ja so schrecklich anfällig für dezente Hinweise, die ich irgendwo lese. Am Wochenende gab's irgendwo eine Geschichte darüber, dass das 1970-er (1980-er?)-Schuhwerk Cl*rk's Desert Boots (genau die, die wir damals zum Parka trugen...) wieder en vogue sei. Und prompt musste ich losrennen und mir welche zulegen, die ersten seit fast 30 Jahren. Diesmal aber in schwarz (gab's früher nicht, jedenfalls nicht in Deutschland.) Ich werde wohl noch zum OldFashion Victim...

Ich fühle mich wie die Briten, als Asterix zu Besuch war.

Vielleicht erinnert sich noch jemand. Im Band Asterix bei den Briten, lang, lang ist's her, nahmen die merkwürdig sprechendenden Inselbewohner regelmäßig eine Tasse heißes Wasser. Mit einem Schuss Milch, bitte. Erst am Ende der Geschichte entdecken sie die komischen Gewächse, die sie in dieses heiße Wasser werfen, und nehmen fortan eben ein Täßchen Tee zu sich...

Na ja. Angesichts meines zunehmenden Hans-Albers-Syndroms (Ich bün'n Wrack) und seiner altersbedingten Gebrechen empfahl mir die Heilpraktikerin ein Buch über gesunde Ernährung. Und darin wird, man ahnt es schon, heißes Wasser als das Getränk gepriesen. Für jede Lebenslage, zu jeder Tageszeit.

Überraschend: Man kann sich dran gewöhnen. Auch wenn meine Umgebung angewidert die Nase rümpft. Ich nehme dann noch ein Täßchen heißes Wasser. Ohne einen Schuss Milch, bitte.

Auf solche Gedanken komme ich wahrscheinlich nur im Sommer:

Die Zahl der Frauen, die meinem, hüstel, Beuteschema entsprächen, nimmt mysteriöserweise immer mehr ab: Intelligent, sexy, dunkelhaarig - und vor allem: nicht zu jung.

Ich weiss nicht, ob ich mir das einbilde oder ob es tatsächlich so ist (nicht zu jung heisst: unter Mitte dreißig finde ich's uninteressant). In diesem Punkt bin ich übrigens dezidiert gegensätzlicher Meinung zum Herrn Bandini. Im Gegensatz zu ihm habe ich allerdings meinen Fortpflanzungswunsch schon vor Jahrzehnten ausgelebt.

... beim Älterwerden im Leben eines 40something: Lese gerade die Diplomarbeit meiner Tochter Korrektur. Das ist schon komisch, dass mein kleines Mädchen so komplizierte Sachverhalte schreibt, die ich gar nicht verstehe ;-) . Dafür kann ich gut mit dem Kommasäckchen umgehen und ab und zu ein paar einstreuen.

(Und ich bin ja schon froh, dass sie mir das zu- und anvertraut!)

Es war ein ganz normales, berufliches Gespräch in einem Café. Mit einer Frau, die ich zu solchen beruflichen Gesprächen schon öfter getroffen hatte. Und die gerade, vor ein paar Tagen, 50 geworden ist.

Plötzlich, ich weiß nicht, wie wir darauf kamen, fragte sie nach meinem Jahrgang. Um dann ein wenig zu seufzen. Noch keine 50, sagte sie. Na ja, aber so lange auch nicht mehr, sagte ich. Männer werden interessanter, Frauen älter, klagte sie.

Sie beugte sich leicht vor, damit die Bedienung am Nebentisch sie nicht hören konnte. Man ist dann als Sexualpartner nicht mehr so attraktiv, sagte sie mit leisem Lächeln. Ich erwiderte ebenfalls nur ein zurückhaltendes Lächeln.

Erst hinterher habe ich mich gefragt, ob ich, und sei es aus Gründen der höflichen Mitmenschlichkeit, etwas darauf hätte sagen müssen. So etwas wie Aber bei Ihnen kann das doch nicht zutreffen oder so. Ein bisschen gemein fand ich mich deswegen. Bis mir einfiel, warum mir das wahrscheinlich in der Situation nicht eingefallen war: Sie wäre auch mit 30 nicht mein Typ gewesen.