Fenster zum Hof
Eins will ich ja noch loswerden, zum schwarzrotgoldenen Taumel (und dann ist hoffentlich erstmal gut, und dass mir keiner fehlendes Nationagefühl vorwirft, wer kann schon wie ich die dritte (!) Strophe des Deutschlandliedes auswendig):
Sie hängen ja fast überall, die Flaggen, die wir Deutschen leider (oder zum Glück) noch nicht mit einem liebevollen Spitznamen bedacht haben, so was wie Old Glory oder Union Jack oder Hinomaru, und sie hängen meistens dort, wo sie gut gesehen werden. Auf Autos, natürlich, und gerne vom Balkon und aus dem Fenster, zur Straße hin.
Beim Blick aus dem Küchenfenster, vorhin, in den Hinterhof, sah ich aber sie: ein kleines bescheidenes schwarzrotgoldenes Fähnchen, im Gebäude gegenüber angebracht am Fenster zu eben jenem Hinterhof. Rührend geradezu, und doch merkwürdig. Wer hängt sein Fähnchen eben nicht nach dem Winde, sondern stellt es, sozusagen, unter den Scheffel? Lässt es hinter der Gardine zum Hinterhof hin flattern, wo es doch höchstens der Hausmann sieht, der bei Bereitung des Abendessens einen flüchtig prüfenden Blick zum Himmel schickt.
Gehört die winzige Flagge etwa einem verschämten Patrioten, der sich selbst an Du bist Deutschland erinnern will, aber nicht möchte, dass es die Nachbarn mitbekommen? Oder ziert das Fähnchen das Küchenfenster, damit derjenige gleich beim Frühstück weiss, wes' Landes Kind er ist?
Darf man das überhaupt, so verschämt patriotisch sein?
(Ich geh' mal heimlich auf der Mundharmonika das Deutschlandlied üben.)
/edit: Hat ja wieder keiner gemerkt, meine Schlampigkeit: Ich meinte natürlich, dass ich die zweite Strophe des Deutschlandliedes auswendig kann (Deutsche Frauen, deutsche Treue, deutscher Wein und deutscher Sang...). Die dritte Strophe kann doch spätestens seit diesem Sportereignis jeder.
Sie hängen ja fast überall, die Flaggen, die wir Deutschen leider (oder zum Glück) noch nicht mit einem liebevollen Spitznamen bedacht haben, so was wie Old Glory oder Union Jack oder Hinomaru, und sie hängen meistens dort, wo sie gut gesehen werden. Auf Autos, natürlich, und gerne vom Balkon und aus dem Fenster, zur Straße hin.
Beim Blick aus dem Küchenfenster, vorhin, in den Hinterhof, sah ich aber sie: ein kleines bescheidenes schwarzrotgoldenes Fähnchen, im Gebäude gegenüber angebracht am Fenster zu eben jenem Hinterhof. Rührend geradezu, und doch merkwürdig. Wer hängt sein Fähnchen eben nicht nach dem Winde, sondern stellt es, sozusagen, unter den Scheffel? Lässt es hinter der Gardine zum Hinterhof hin flattern, wo es doch höchstens der Hausmann sieht, der bei Bereitung des Abendessens einen flüchtig prüfenden Blick zum Himmel schickt.
Gehört die winzige Flagge etwa einem verschämten Patrioten, der sich selbst an Du bist Deutschland erinnern will, aber nicht möchte, dass es die Nachbarn mitbekommen? Oder ziert das Fähnchen das Küchenfenster, damit derjenige gleich beim Frühstück weiss, wes' Landes Kind er ist?
Darf man das überhaupt, so verschämt patriotisch sein?
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/edit: Hat ja wieder keiner gemerkt, meine Schlampigkeit: Ich meinte natürlich, dass ich die zweite Strophe des Deutschlandliedes auswendig kann (Deutsche Frauen, deutsche Treue, deutscher Wein und deutscher Sang...). Die dritte Strophe kann doch spätestens seit diesem Sportereignis jeder.
40something - 19. Jun, 19:29
5 Kommentare - Kommentar verfassen - 0 Trackbacks - 1613 mal gelesen
hexamore - 19. Jun, 19:46
ich finde, man darf so patriotisch sein. ich bin es auf jeden fall!! :D
40something - 19. Jun, 19:59
so verschämt patriotisch? ;-)
King Fisher - 20. Jun, 11:27
Also in meiner Gegend sind fast nur Brasilien- und Argentinien-Fahnen zu sehen. Und die sind groß. Sehr groß. Deutlich größer als die winzige Deutschlandfahne auf dem Balkon schräg gegenüber.
lejuge - 21. Jun, 15:22
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