Leben und so

7
Jun
2005

Da hilft nur...

Meine Umwelt leidet heute. Weil ich mal wieder (aber erst zum zweiten Mal!) das Rauchen eingestellt habe.

Widerlich. Bin ich dann. Ohne Kippe.

Wie ich schon mal geschrieben habe - auf die Frage einer Kollegin, wie ich das ohne Rauchen aushalte, gab und gibt es nur eine Antwort:

Mehr Sex.

Das gehe ich jetzt mal probieren.

3
Jun
2005

Versprechen

Es gibt Tage, die anfangen wie ein Versprechen. Die prickeln beim Blick aus dem Fenster. Wenn die Sonne einen morgens schon streichelt, der dünnste Sommeranzug fast zu schwer scheint. Und selbst grimmig dreinschauende S-Bahn-Mitfahrer können die gute Laune nicht vertreiben...

Und dann liegt da noch die Einladung zu einem Sommerfest heute abend, mit dem verheißungsvollen Motto "Die goldenen Zwanziger". Ob da ein Abend mit gepflegten Getränken noch ein i-Tüpfelchen drauf setzt?

30
Mai
2005

Absturz

Nach diesem traumhaften Sommersonnenwochenende kann dieser Wochenanfang nur als größtmöglicher Absturz durchgehen. Regen. Grauer Himmel. In der S-Bahn flirtet niemandDas fröhliche Lächeln der letzten Tage ist irgendwie verschwunden. Und dann auch noch arbeiten.

Ob ich, bitte, den Sommer wieder zurückhaben könnte?

27
Mai
2005

Verglimmen

Irgendwo im Havelland
sitze ich am See.
Kitschig quaken die Frösche
und mit der letzten Zigarette
verglimmt die Wut des Tages.

26
Mai
2005

14mm

Über den wesentlichen Unterschied zwischen Männern und Frauen wird viel Unsinniges verbreitet. Frauen neigen gemeinhin der Ansicht zu, der Unterschied manifestiere sich am offensichtlichsten in der Art des Erwerbs und der Haltung von Schuhen. Nun steht außer Zweifel, dass die durchschnittliche deutsche Frau ein Vielfaches des für den gerecht und billig denkenden Menschen Angemessenen in den Schuhkauf steckt, sowohl an Zeit als auch an Geld. Und doch sind auf anderen Gebieten die Differenzen viel tief greifender.

Nämlich beim Friseur.

Schnell, effizient , preisgünstig: Was beim Schnäppchenkauf einer Frau zur Zierde gereicht, ekelt sie beim Umgang mit ihrem Haupthaar offensichtlich an. Stunden – für Männer: gefühlte Tage – kann eine Frau beim Friseur ihres Vertrauens verbringen. Allein schon die Diskussion darüber, welche Art von Haarschnitt (wieso? Gibt’s da mehrere?) dem Typ, der Stimmung, der Luftfeuchtigkeit, der gefühlten wie tatsächlichen Temperatur, den bevorstehenden Abendeinladungen, der ins Auge gefassten und noch zu erwerbenden Garderobe sowie den verschiedenen Schattierungen möglicher Lippenstiftvarianten angemessen sein könnte, erfordert ein hohes Maß an Aufmerksamkeit und natürlich Zeit. Die eigentliche Behandlung, selbstverständlich inclusive mehrerer Waschgänge, wenn auch ohne Schleudern, der eigentliche Schnitt, dann womöglich noch Tönen oder Färben oder Strähnchen oder blondieren oder was es sonst noch so gibt, nimmt den Rest des Tages in Anspruch.

Und das alles zu einem Preis, zu dem ich in meiner Lieblingsbar ca. 20 Gin Tonic bekomme. Mit einem guten Gin.

Als Mann habe ich eine einfache Faustregel: 14 Millimeter.

Das ist unter Umständen die Länge, UM die das Haupthaar mir näher bekannter Damen für horrendes Geld gekürzt wird. Vielleicht noch nicht einmal das. Für mich ist es die Länge, AUF die mein Haar geschnitten wird.

Mit der Maschine. In sieben Minuten. Ohne viel Reden.

Jedenfalls in diesem netten, schmucklosen, unaufdringlichen Friseursalon in Berlin-Mitte. Der zum Glück ohne modische Benennungsfirlefänzchen wie „Haarig“ auskommt, aber auch ohne das blondiert betuliche von „Mandy’s Hairstudio“. Diskussionen, aber auch die nur kurz, gibt es höchstens, wenn eine neue Kraft unbedingt mit mir erörtern will, ob denn 14 mm nicht zu viel seien und zehn mm nicht schicker aussehen. Dann am besten mit blonden Strähnchen.

Ich bin in solchen Situationen kurz davor, den Laden zu verlassen. Weise die Kraft dann aber darauf hin, dass ich in meinem Alter die zur mir passende Länge schon gefunden habe und Strähnchen meiner unwürdig seien. (Natürlich sage ich nicht, dass ich mir schon bei 14mm in meinem Umfeld hämische Kommentare anhören muss, ob ich gerade im Rekrutierungsbüro der Marines gewesen sei. Was aber auch nur zeigt, dass die Fragenden keine Ahnung haben. Mit 14 Millimetern Haarlänge gilt man bei den Marines schon als langhaariger Hippie.)

Glücklicherweise sind solche Diskussionen selten, ich nach sieben Minuten und um fünf Euro ärmer wieder draußen. Und wenn eine Friseurin dann noch so charmant darauf hinweist, dass ich doch an den Schläfen schon „platinblonde Strähnchen“ hätte und das doch sehr nett aussehe, bin ich richtig begeistert.

Mit 14mm, übrigens, sitzt meine Frisur immer perfekt.

25
Mai
2005

Intellekt gefragt

Nur mal so, als spontaner Wutausbruch:

Wenn die Sonne scheint, alle Leute ihr Fahrrad aus dem keller holen und sich zudem Massen von Touristen in Berlin-Mitte drängen - ist das, liebe Berliner Verwaltung, der richtige Zeitpunkt, das Brandenburger Tor mit einem Drahtzaun für Radfahrer und Fussgänger zu sperren?

23
Mai
2005

Wenn ich mal groß bin...

... möchte ich einen Job, bei dem ich nachts schlafen darf.

(Ist jedenfalls gerade mein Gefühl.)

21
Mai
2005

And I want to travel lightly

Es kommt immer im Frühling, dieses Gefühl. Seit zehn, 20, 25 Jahren. (Nein, werte Damen, nicht dieses.) Das Gefühl, an dem ganzen Krempel zu ersticken, den man immer mehr um sich herum aufbaut. Dinge anzuhäufen, die ich aller menschlichen Voraussicht nach in meinem Leben kaum noch brauchen werde. Und wenn, sind sie veraltet.

"Die vielen Dinge machen arm", auch so ein angeblicher Indianerspruch und der zweitmeist zitierte nach dem "...dass man Tankstellen nicht essen kann". Dieser stimmt aber. Jeder Umzug ist der schlagende Beweis – für den ersten vor 27 Jahren reichte mein kleiner R4, der nächste war schon nur noch mit VW-Bus zu bewältigen, der vorerst letzte kostete eine fünfstellige Summe.

Ich habe einfach zu viel Zeug. Nichts Wertvolles, oh nein, selbst mein alter Kleinwagen brächte bei einem Verkauf keinen vierstelligen Betrag. Die Menge macht’s, und sie macht mich fertig.

Es gibt Gegenstände, von denen habe ich gerne viel. Was für Frauen Schuhe sind, sind für mich Taschen – davon kann ich, finde ich, nie genug haben, sie dürfen nicht zu groß sein und nicht zu klein, nicht zu elegant und nicht zu leger, ins Büro brauche ich eine andere als am Wochenende, zum Fahrradfahren eine andere als im Kanu, zum blauen Anzug eine andere als zur Khakihose. Daran ersticke ich gerne, kein Problem.

Der Ärger sind die Dinge, die irgendwie in mein Leben kamen und nicht daran denken, zu verschwinden. Ein Radio in jedem Zimmer, in Ordnung. Aber dieses häßliche, schräpige Plastikding, auf dem man die Sender nicht einstellen, nur scannen kann? Software für längst verstorbene Computer, Objektive für lange dahin geschiedene Kameras?

Oder Bücher. Bücher wegwerfen, dachte ich lange, ist wie Bücher verbrennen und eines zivilisierten Menschen undwürdig. Beim letzten Umzug habe ich sie kofferraumweise zum Altpapiercontainer gebracht. Nun gut, bei Literaturperlen wie "Einführung in MS-DOS 2.2" fällt das leicht (MS-DOS, liebe Kinder, war ein Computer-Betriebssystem lange bevor es W*indows gab. Aber es gehörte auch schon B*ll G*ates). Aber die Angela-Merkel-Biographie? Vielleicht wird sie noch was?

Wenn die Dame was wird, ist auch dieses Buch veraltet. So etwas wird man ja nie los. Nein, zu ibai mag ich nicht gehen, zum einen bin ich für diese Anbieterei und anschließende Verschickung zu faul, und ich will ja nicht unbedingt Geld damit verdien. Bei manchem Zeug will ich einfach nur, dass es in liebevolle Hände kommt. Schließlich habe ich mal in diese Dinge investiert – entweder einiges an Geld oder an Gefühl.

Aber es scheint ja keiner was geschenkt zu wollen. Was habe ich gejubelt, als vor ein paar Monaten diese Verschenk-Mailing-Listen von free*cycle auftauchten. Weg mit allem, nur weg. Meinen CD-W*alkman, uralt aber funktionsfähig, habe ich über Wochen wie Sauerbier angeboten. Drei Objektive für eine Pentax-Spiegelreflex stehen immer noch hier. Wollte keiner abholen, höchtens irgendwo ins Rheinland geschickt haben. Nee. Ich will’s loswerden, also soll ein braver Neubenutzer sich das auch abholen.

Und so werde ich ersaufen. Vor dem nächsten Umzug brauche ich so was wie die Prüfungskommission, vor der ich damals meine Kriegsdienstverweigerung begründen musste. Und dann begründen müsste, warum etwas mit darf in die neue Wohnung. Stellen Sie sich vor, Sie gehen mit Ihrer Freundin durch den Stadtpark, und plötzlich kommen fünf bewaffnete Russen aus dem Gebüsch. Und Sie haben nur dieses häßliche Batterieradio dabei. Was tun Sie?

Nun gut, ich werfe es in den Müll.

Genau genommen brauche ich diese Kommission sofort.

Die deutsche Gesellschaft, schrieb die von mir sehr geschätzte F*AZ, ausgerechnet in einem Reisebericht über Hyderabad, steht unter Erhaltungsstress, sie versteht nicht mehr zu genießen, was sie hat, weil das Haben kein Genuss mehr ist und das Geniesen mit dem Haben nichts zu tun hat.

Sehr schön. Ich will genießen, bitte. Nicht haben.

Vor Jahren, bei einer Australienreise, spielte irgendwo in einem Roadhouse im Outback eine dieser Aussie-Country-CD’s, "Rain on the Rock", keine Ahnung von wem. Der Refrain ist mir im Ohr geblieben:

And I want to travel lightly, like an Aboriginee.

19
Mai
2005

Wenn ich schon

... heute das Gefühl hatte, ich war gar nicht da - bringt es dann was, wenn ich jetzt gehe?

17
Mai
2005

Versuchung und Verzicht

Das Schlimmste sind nicht die guten Vorsätze zum Jahresbeginn. Die nehme ich ohnehin nicht ernst. Das Schlimmste sind die guten Vorsätze, die so leichtfüßig nachvollziehbar unwidersprochen daher kommen, mitten im Jahr.

Ich trage keine Bikinis, aber das Bikini-Syndrom der geschätzten Weiblichkeit ereilt auch mich. Dieser Bauch, lustvoll angefressen und mit Alkoholika gemästet, über einer Badehose? Oder gar, wenn ich (obgleich Wessi, einer guten Ossi-Tradition folgend) ohne dieselbe in Brandenburger Seen hüpfe? Die Waage hat da gar nichts zu sagen und ohnehin nur begleitende Funktion; viel wichtiger ist, wie ich glaube auszusehen.

Also. KeineWeniger Schokolade. Alkohol muss nicht sein. Gelage nur noch mittags. Beim Dessert reicht ein Teller.

Und schon bin ich der Controletti, beäuge argwöhnisch alle meine Handlungen.

Ich möchte ja so gerne, dass mir jemand mal zeigt, wie Verzicht lustvoll ist.

Einen Versuch habe ich ja schon gemacht. Vergangenes Jahr, als ich zwei Monate lang ohne eine Zigarette auskam (Werte Blogmich-BesucherInnen, von denen ich unglaublich viele Zigaretten an jenem Abend schnorrte, bitte nicht so laut lachen...). Hat inzwischen nicht mehr gehalten (wenn ich auch anführen kann, dass ich nur noch einen Bruchteil der damaligen Menge verqualme...):

Als den Leuten auffiel, dass ich nicht mehr ständig mit einer Zigarette in der Hand rumlief, folgte oft die interessiert-ungläubige Frage: Wie schaffst Du das?

Ganz einfach, sagte ich.
Mehr Sex.

Die Reaktionen waren süß. Vom verständnisvollen ‚gute Idee!’ einer Kollegin (was aber, natürlich, folgenlos blieb) bis zum lächelnden Erröten.

Wahrscheinlich war’s aber zu wenig. (Das Anti-Raucher-Programm, nicht das Erröten)

Bleibt die Summe der Lüste konstant? Dann hätte ich noch Hoffnung...
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